Ahnenforschung Bub

Die Wüstung Hüftersheim

Hüftersheim oder Heftersheim war einst eine Siedlung an der Usa ca. 1 km westlich von Ober-Mörlen in der Wetterau. 1274 wird der Ort erstmals in einer Urkunde als "Huftirsheim" bezeichnet, der Mörler Mark zugehörig.

Heute kann diese Wüstung nur noch anhand der Hüftersheimer Mühle, dem einzigen noch existierenden Gebäude, lokalisiert werden. Der Ort lag ca. 300 m usaaufwärts am rechten Ufer. Dort befand sich auch die Dorfkirche, deren Reste 1832 beseitigt wurden. Die Grundmauern auf dem zum Teil wüsten Kirchplatz wurden bei der Feldbereinigung 1932 ausgebrochen und die Flur urbar gemacht. Dabei soll auch der Wetterhahn der Kirche gefunden worden sein.

Ebenso wie Eizenbach wurde Hüftersheim in der Mainzer Stiftsfehde 1462 zerstört und nicht wieder aufgebaut. Die Bewohner siedelten sich in Ober-Mörlen an.

Dass der Ort direkt an der dort vorbeiführenden Weinstraße lag, fand ich anhand einer Karte mit der Grenzbeschreibung des Wildbannes für den Reichswald der Mörler Mark heraus. Kartenstudium und einige Besuche der Örtlichkeit bestätigten die Lage Hüftersheims an der Weinstraße.

In der Mark "Mörle" gab es noch folgende weitere Wüstungen: Erweisenberg (Erwisinbach, Erwitzinbach), Eizebach (Heirzebach) und Holzburch (Holzburc).

 

Literatur:
Braun, Wilhelm: Ausgegangene Orte und Höfe im Kreis Friedberg, in: Wetterauer Geschichtsblätter (1952)
Landau, Georg: Beschreibung des Gaues Wettereiba, 1855