Ahnenforschung Bub

Die Gerberfamilie Wiedenmann aus Heidenheim

Zunftwappen der Gerber
Zunftwappen der Gerber
Quelle: Wikipedia

Meine Ururgroßmutter Katharine Wiedenmann (*08.03.1857 +14.10.1888) stammte aus einer alten Gerberfamilie in Heidenheim an der Brenz. Ihr Vater Johann Matthäus Wiedenmann (*15.04.1821 +02.09.1887) und ihr Großvater Johann Michael Wiedenmann waren Lederer und Rothgerbermeister.

Die Loh- oder Rotgerber stellten aus Rinderhäuten das härtere Leder für Schuhe, Schuhsohlen, Ranzen usw. her. Dazu bearbeiteten sie die Tierhäute mit Eichenrinde (Lohe), die eine rotbraune Färbung des Leders bewirkte. Die Weißgerber hingegen verwendeten zum Gerben Salze, die ein helles, weißliches Leder ergaben und vor allem Felle von Kälbern, Ziegen, Schafen usw. zu weicherem geschmeidigem Leder verarbeiteten.

Heidenheim mit Schloss Hellenstein
Heidenheim mit Schloss Hellenstein
Quelle: Dillingen-Donau.de

Die Heidenheimer Lohmühle stand ehemals direkt an der Brenz. 1874 sollte sie eine ganz andere Bedeutung erhalten, als Johann Matthäus Voith in der Lohmühle eine Versuchsschleiferei für seine Holzschleifmaschinen einrichtete.

Das Stammhaus der Familie Wiedenmann lag im Heidenheimer Altstadtviertel unterhalb des Schlosses Hellenstein, wo sich die Handwerker und Gerber niedergelassen hatten.

"G. Fr. Wiedenmann, Tuchfabrik, liefert Tücher nach Bayern und in die Schweiz, Filztuch für Papierfabriken, besonders nach Österreich und Schlesien und bezieht außer inländischer auch ungarische und sächsische Wolle. Damit ist eine nach neuester Construction errichtete Spinnerei verbunden. Auch beschäftigt die Fabrik mehrere Lohnspinner."
Beschreibung des Oberamts Heidenheim: Memminger, Moser, Pauly, Stälin, Württemberg 1844

Stadtgeschichte Heidenheim

Der Name der Stadt wird urkundlich erstmals in der 2. Hälfte des 8. Jahrhunderts erwähnt. Die mittelalterliche Stadt Heidenheim entstand als Burgsiedlung unterhalb der Burg Hellenstein (1090-1310) und war auch in das Befestigungssystem der Wehranlage auf dem Schlossfelsen eingebunden. Die Stadtmauer, etwa zwischen 1190 und 1420 abschnittweise errichtet, umgab die Siedlung an deren nördlicher, östlicher und südlicher Seite ganz und wurde im Westen bis an den Burgfels herangeführt. 1356 wurden Heidenheim die Stadtrechte verliehen.

Im Mittelalter bestand Heidenheim hauptsächlich aus zwei parallel verlaufenden Straßen: Der Vorderen Gasse (heute Hauptstraße) und der Hinteren Gasse; beide waren durch schmale Querwege miteinander verbunden. Die Vordere Gasse, in deren Mitte der Stadtbach floss, bildete in ihrem zentralen Abschnitt den Straßenmarkt. Während die Hintere Gasse vorwiegend Amtshäusern, Beamtenwohnungen und Schulbehausungen vorbehalten blieb, pulsierte in der Vorderen Gasse das Geschäftsleben: Hier wurden Märkte abgehalten, hatten Handwerker ihre Werkstätten und standen die meisten Wirtshäuser.

Aus den alten Traditionshandwerken der nachweisbaren Eisenverhüttung, Leinenweberei, Töpferei, Gerberei und Papierherstellung entwickelte sich im 19. Jahrhundet ein bedeutender Industriestandort in Heidenheim und Umgebung.

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